Schutz vor Einbruch, Beschuss und Explosion

Bauen für höchste Sicherheitsanforderungen

Mit speziell gefertigten Fenstern, Türen und Toren, Fassaden und Eingangsbereichen lassen sich, im Zusammenspiel mit Webcams und Einbruchmeldeanlagen, höchste Sicherheitsanforderungen in Gebäuden erfüllen.

Für die bauliche Sicherung von Gebäuden gibt es kaum Standardlösungen: Ihre Nutzung, Lage, Architektur, die zu schützenden Personen beziehungsweise Werte und die vorgegebenen Schutzziele erfordern in aller Regel eine individuelle Sicherheitsplanung. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern, Fachplanern und/oder auf Sicherheit spezialisierten Unternehmen, im Idealfall schon in einer sehr frühen Planungsphase, ist die beste Gewähr für eine erfolgreiche Umsetzung und das optimale Zusammenspiel aller Komponenten.

Ein solches Unternehmen ist Thiem Security Solutions mit Sitz in Schkeuditz. Aus einem Metallbaubetrieb für Fenster, Türen und Fassaden hat sich das Unternehmen im Verlauf von nahezu 30 Jahren zum Spezialisten für den Schutz von Gebäuden und Liegenschaften entwickelt. „Anders als ein Systemgeber, dessen Zulassungen ein ganz bestimmtes Format, Profile und Gläser abdecken, ermuntern wir den Architekten, seinen Gestaltungsvorstellungen freien Lauf zu lassen“, erläutert Firmengründer und Geschäftsführer Jürgen Thiem das Erfolgsrezept seines Betriebs. 
Wir verstehen uns als Dienstleister für den Architekten und setzen alles daran, dessen gestalterischen Vorstellungen mit den konstruktiv zulässigen Möglichkeiten übereinzubringen.
Botschaften, Regierungsgebäude, Gerichte, Polizeiämter, Justizvollzugsanstalten, Flughäfen und Museen, aber auch Forschungseinrichtungen, Datenverarbeitungszentren, Banken, Boutiquen, Villen und private Kunstsammlungen – es gibt kaum einen Bautypus, für den die Schkeuditzer Ingenieure noch keine Bauelement entwickelt, gebaut und – ganz wichtig: der baulichen Zulassung unterzogen haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Bauherren solcher Liegenschaften ihr jeweiliges Sicherheitskonzept nicht öffentlich preisgeben wollen. Aus diesem Grund sollen die grundsätzlichen Möglichkeiten nachfolgend anhand eines fiktiven Gebäudes beschrieben werden. Das neu zu errichtende Gebäude liegt im Zentrum einer europäischen Grossstadt und soll neben dem Parlament auch eine wertvolle Kunstsammlung beherbergen, welche der Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Neubau beinhaltet die Aufnahme einer denkmalgeschützten Bestandsfassade, wodurch alle Fenster und Türen in dieser Fassade den Anforderungen des Denkmalschutzes unterliegen.

Fenster Bestandsfassade Parlamentsgebäude

Die neuen beschuss- und einbruchhemmenden Fenster in den Sicherheitsklassen FB4 bis FB7 (A) in Kombination mit RC3 bis RC5 erhalten eine Sprossenaufteilung gemäss der historischen Bestandsfenster. Sie müssen jedoch ein 85 Millimeter dickes Glas aufnehmen und Flügelgewichte bis zu 360 Kilogramm abtragen. Das Glas wird in Weissglasqualität ausgeführt, um Farbunterschiede zu den Fenstern ohne erhöhte Sicherheitsanforderungen zu vermeiden. Selbstverständlich erfüllen die Fenster auch die baulichen Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz. Die konstruktive Umsetzung durch Thiem Security Solutions umfasst die Fertigung aus einem thermisch getrennten Stahlprofilsystem wie Janisol oder Janisol HI (umgebaut als Sonderprofil, jedoch mit unveränderten Ansichtsbreiten) sowie die beidseitige Beplankung mit profiliertem Holz. Die Fensterbeschläge verfügen über eine Verschlussüberwachung und sind an die Einbruchmeldeanlagen angeschlossen.

Eingangsbereich Bestandsfassade

Passend zur Architektur ist das Eingangsportal mit einer 3,20 Meter hohen Türanlage mit Rundbogen nach historischem Vorbild (B) ausgestattet. Die Tür soll mit einem automatischen Türantrieb und einem Motorschloss in der Widerstandsklasse RC4 hergestellt werden. Die Pforte selbst ist als schlanke Stahl-Glas-Konstruktion mit integrierter Schiebemulde und Gegensprechanlage konzipiert. Mithilfe einer zweiten Tür direkt im Anschluss daran werden Besucher durch diese Schleuse bewusst vereinzelt, sodass ein Zutritt zum gesicherten Bereich nur nach Anmeldung und Registrierung möglich ist. Die zweite Tür ist als automatische Schiebetür in der Widerstandsklasse RC4 aus dem Stahlprofilsystem Jansen Economy 60 gefertigt; ertüchtigt als Sonderprofil, jedoch in unveränderter Ansichtsbreite. Grosse Glasflächen, die von vergleichsweise schmalen Stahlprofilen gehalten werden, verleihen ihr eine zeitlose Eleganz, die sich unauffällig in die Architektur integriert. Bedienung und Ansteuerung beider Türen erfolgen durch das Wach personal an der Pforte, dem auch die Besucherregistrierung und -kontrolle obliegt.

Neubaufassade Kunstausstellung

Das Kunstmuseum im Neubau erhält eine grossformatige Stahlglasfassade aus dem Stahlprofilsystem Jansen VISS (C) und aufgrund der zu erwartenden hohen Besucherzahlen eine automatische Schiebetüranlage. 
Da die Ausstellung sehr wertvolle Objekte beinhaltet, ist die Fassade mit der integrierten Schiebetüranlage in der Widerstandsklasse RC5 realisiert. Die Stahlglastüren für die Treppenhäuser und Brandabschnitte sind als Brandschutztüren T30/T90 in Kombination mit den Widerstandsklassen RC3 und RC4 ausgeführt. Die verschiedenen Räume der Kunstausstellung dagegen erhielten vollverblechte Rohrrahmentüren der Klasse RC4, welche elektronisch überwacht werden. Auch hier ist ein Sonderprofil auf der Basis des Stahlprofilsystems Economy 60 von Jansen die erste Wahl für Thiem Security Solutions, denn die Ansichtsbreite kann unverändert beibehalten werden. Die Türen sind beidseitig mit Baubronze bekleidet und tragen so der Wertigkeit der Sammlung Rechnung.

Anlieferzone Kunstausstellung

Da aufgrund der innerstädtischen Lage die Anlieferungszone für LKW sehr beengt ist, entschied der Bauherr sich für eine Falt-Schiebe-Toranlage mit integrierter Schlupftüre (D). Hergestellt wurde diese Toranlage aus Jansen-Falttorprofilen in der Widerstandsklasse RC4. Passend zur Architektur, die eine Fassadenbekleidung mit grossformatigen Trespa-Platten vorsieht, wurde das Faltschiebetor mit Trespa-Platten im Fassadenraster beplankt. Individuelle Sicherheitskonzepte realisieren Thiem Security Solutions entwickelt und fertigt solche objektspezifischen Sonderkonstruktionen ausschliesslich im eigenen Haus, und auch die erforderlichen Zertifizierungen und Prüfnachweise werden im Vorfeld erbracht. „Wir nutzen zum grossen Teil Systemprofile und ertüchtigen sie den jeweiligen Anforderungen entsprechend“, so Thiem. Der Vorteil für den Sicherheitsspezialisten liegt darin, dass bereits vorliegende System-Prüfungen wie Schlagregendichtheit, Wärmeschutz, Einbruchschutz übernommen werden können, das spart Zeit und Geld. „Zum Teil können wir auch Bänder, Beschläge und Dichtungssysteme übernehmen, zum Teil müssen wir sie den Erfordernissen entsprechend neu konstruieren und anpassen.“ Grund für die langjährige Zusammenarbeit von Thiem Security Solutions mit der Jansen AG ist die Vielfalt der angebotenen Profile, deren Wertigkeit und nicht zuletzt die sprichwörtliche Schweizer Präzision. Modernste Fertigungstechnologie gewährleistet die Herstellung der Profile mit extrem kleinen Kantenradien, auch bei schmalen Ansichtsbreiten. Konstruktionen für den Hochsicherheitsbereich lassen sich damit in gleicher oder ähnlich schlanker Optik fertigen, ohne dass sie optisch aus dem Rahmen fallen. (AMR)